
Wohnmobil kaufen oder mieten: Ab wann lohnt sich ein eigenes Wohnmobil?
Aktualisiert am: 15.12.2025
Lesedauer: 9 Minuten
Ihr liebt Camping und Ausflüge in die Natur so sehr, dass ihr über ein eigenes Wohnmobil nachdenkt? Das können wir voll und ganz verstehen, denn flexibler kann man kaum reisen. Aber lohnt sich ein eigenes Wohnmobil für euch? Wir klären in diesem Artikel, wann man ein Wohnmobil kaufen oder mieten sollte und geben Tipps zum Vergleich.
1. Was kostet ein eigenes Wohnmobil?
Für ein Wohnmobil oder einen ausgebauten Kastenwagen müsst ihr tief in die Tasche greifen: Ab circa 12000 bis 2000 Euro gibt es ältere Gebrauchtfahrzeuge, neue Modelle bewegen sich im Schnitt zwischen 40000 und 80000 Euro. Für besonders ausgestattete Anfertigungen sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt.
Neben den reinen Anschaffungskosten müsst ihr auch noch Kosten für Steuern und Versicherung einkalkulieren, hinzu kommen die Kosten für einen Stellplatz (30 bis 80 Euro im Monat). Und natürlich müsst ihr auch bei einem Campingmobil, wie beim Auto, mit Wartungs- und Reparaturarbeiten rechnen. Dazu kommen regelmäßige Hauptuntersuchungen und Gasprüfungen.
Überblick Kostenfaktoren
Anschaffungspreis
Bei Finanzierung: Zinsen
Steuer
Versicherung
Hauptuntersuchung (TÜV)
Inspektionen
Dichtigkeitsprüfungen
Gasprüfungen
Wartungsarbeiten
Reparaturen
Verschleißteile
Eventuell Winterreifen
Die meisten Neulinge haben naturgemäß noch keine klare Vorstellung davon, wie der Alltag in einem Wohnmobil aussieht. Deshalb raten wir euch dazu, ein Campingfahrzeug auf keinen Fall aus dem Katalog zu kaufen und euch auch nicht zu sehr von Empfehlungen anderer abhängig zu machen. Denn wie erwähnt, sind Bedürfnisse und Konstellationen sehr individuell.
Schaut euch zunächst einige infrage kommende Modelle in live an, entweder bei einem Händler oder - noch besser - auf großen Campingmessen. Wenn ihr euch einen Überblick verschafft habt, solltet ihr euren Wunschcamper oder ein Modell mit ähnlichem Grundriss mieten und mindestens ein paar Tage darin verbringen. Dieser Alltagstest hilft, das Risiko eines teuren Fehlkaufs zu minimieren: Ihr seht im Echtbetrieb, wie ihr mit der Ausstattung zurechtkommt, was euch stört, was euch fehlt und auch, was vielleicht für euch überflüssig ist.

Tipp: Erst einmal ausprobieren
Bevor ihr viele Tausend bis mehrere Zehntausend Euro für ein eigenes Wohnmobil hinblättert, solltet ihr erst einmal praktisch testen, welcher Fahrzeugtyp sich für euch am besten eignet und ein Wohnmobil probeweise mieten. Ein Wohnmobil könnt ihr entweder privat mieten oder über Vermieter für einen gewünschten Zeitraum buchen. Bedenkt dabei immer, dass Privatleute meist eine besonders enge Bindung zu ihrem Fahrzeug haben und ungeklärte Sachverhalte, besonders wenn es um Geld geht, schnell zu Reibereien führen kann. Sprecht also vorher unbedingt alles ab: Ist der Fahrtkreis bei der Versicherung eingeschränkt? Muss ich Verschleißteile während der Nutzung ersetzen? Sind Haustiere erlaubt? Wie ist der Zustand des Fahrzeugs?
Wir empfehlen, den Weg der offiziellen Vermietung zu wählen. Damit seid ihr auch versicherungsrechtlich auf der sicheren Seite. Weitere Vorteile: Euch steht eine große Auswahl an Fahrzeugen zur Verfügung, es gibt Abholstationen in ganz Deutschland, die Verträge sind rechtssicher und es sind immer Vertretungen oder Partner im Ausland vorhanden. Über den Preisvergleich von CamperDays könnt ihr zwischen mehreren Vermietern wählen und findet so das Fahrzeug, das am besten zu euren Bedürfnissen passt.
2. Wohnmobil mieten: Das sind die Vorteile gegenüber einem Kauf
Risikoarmer Einstieg
Das Mieten eines Wohnmobils bietet euch einen risikoarmen Einstieg, denn so könnt ihr ohne langfristige Bindung erst einmal herausfinden, ob das mobile Reisen zu eurem Lebensstil passt. Ein eigenes Fahrzeug bringt nämlich viel Verantwortung mit sich - organisatorisch, technisch und finanziell. Vor allem bei Neufahrzeugen ist der Preis hoch, gebrauchte Modelle dagegen erfordern Kompromisse bei Ausstattung oder Zustand. Dazu kommt: Ein Wohnmobil steht oft mehr, als es fährt.
Beim Mietwohnmobil müsst ihr euch über die Themen Wartung, Versicherung, Wertverlust und Pflege keine Gedanken machen, sondern bringt das Wohnmobil nach eurer Reise einfach wieder zurück zur Abholstation. Eine Basis-Versicherung ist bei jedem Wohnmobil-Angebot inklusive, gegen einen Aufpreis könnt ihr je nach Reiseland eine Premium-Versicherung hinzubuchen.
Sammeln von Erfahrungen
Wenn ihr noch nicht so viel Campingerfahrung habt, bekommt ihr bei der Übergabe eine kurze Einweisung. Hier könnt ihr jede Menge Fragen direkt mit den Mitarbeiter*innen an der Station klären: Wie funktioniert der Bordcomputer? Wie fahre ich die Markise ein und aus? Wie fülle ich Frischwasser auf und wie leere ich die Wohnmobil-Toilette? So startet ihr bestens vorbereitet in euer Wohnmobil-Abenteuer.

Mehr Abwechslung beim Reisen
Ihr wollt mal mit dem Campervan in Deutschland starten und nach Spanien fahren, seid aber auch ein großer Fan von Fernreisen? Beim Mieten habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Arten von Wohnmobil-Urlauben zu machen. Schließlich ist es etwas ganz anderes, ob ihr mit dem Allrad-Camper durch Namibias Wüstenregionen fahrt oder mit der ganzen Familie und dem Alkoven-Wohnmobil in den Alpen unterwegs seid. Mit dem Mietwohnmobil könnt ihr jedes Jahr einen anderen Urlaub machen, ohne euch festlegen zu müssen.
Ausprobieren von verschiedenen Fahrzeugtypen
Besonders wertvoll ist die Möglichkeit, verschiedene Fahrzeugtypen auszuprobieren. Zu häufig haben Neulinge falsche Vorstellungen davon, welche Größen, Grundrisse und Ausstattungskomponenten sinnvoll sind, wie viel oder wenig Komfort sie brauchen und ob Routinen wie das tägliche Umbauen der Sitzgruppe zum Bett nach einiger Zeit vielleicht doch nerven. Es lohnt sich, vor der Anschaffung zunächst ein oder mehrmals ein Wohnmobil zur Probe zu mieten. Denn oft zeigt sich erst unterwegs, was wirklich wichtig ist: Braucht man ein festes Bett? Reicht der Stauraum? Ist das Bad zu klein? Wer zunächst mietet, sammelt wichtige Erfahrungswerte, bevor er sich auf einen bestimmten Fahrzeugtyp festlegt.
Ein guter Kompromiss: die Langzeitmiete

Die meisten Urlauber*innen buchen sich ein Mietwohnmobil für zwei bis drei Wochen. Alles, was darüber hinausgeht, gilt bei vielen Vermietern schon als Langzeitmiete. Bei dem Vermieter THL bekommt ihr nach 21 Tagen zum Beispiel einen Langzeit-Rabatt. Gut für euch, wenn ihr mal für einen längeren Zeitraum das Leben im Wohnmobil austesten möchtet. Eine Langzeitmiete lohnt sich zum Beispiel für folgende Szenarien:
das Reisen während der Elternzeit
ein Sabbatical
Work & Travel
das Überwintern in südeuropäischen Ländern
3. Ab wann lohnt sich ein eigenes Wohnmobil?

Natürlich bringt ein Mietwohnmobil nicht nur Vorteile mit sich. Kurze Wochenendausflüge sind bei den meisten Vermietern zum Beispiel nicht möglich, denn oft gibt es eine Mindestmietdauer. Und auch Spontanbuchungen sind nicht immer möglich, denn ein Mietwohnmobil solltet ihr lieber mit Vorlauf buchen. Wenn ihr gerne mal für zwei oder drei Tage campen geht, dann kann sich ein eigenes Fahrzeug für euch lohnen.
Dasselbe gilt für euch, wenn ihr viel unterwegs seid: Wenn im Jahr fünf- bis sechsmal reisen möchtet, könnt ihr mit dem Mietcamper schnell Summen erreichen, bei denen sich ein Kauf wirtschaftlich eher lohnt. Vor allem dann, wenn der Wunsch nach regelmäßigen Reisen stetig wächst. Ein eigenes Wohnmobil lohnt sich also meist erst nach mehreren Jahren.
Und natürlich spielen auch emotionale Faktoren eine Rolle. Wer sein Fahrzeug individuell gestalten möchte, empfindet Mietlösungen oft als unpersönlich. Wer es liebt, mit Ordnung und Struktur zu reisen, schätzt ein eigenes System - vom Kaffeebecher bis zum Ladegerät. Aber nicht vergessen: Wartung, Versicherung, Stellplatz, Wertverlust und Pflege sind feste Begleiter. Wer keinen Parkplatz vor der Haustür hat, bleibt mit Mietmodellen oft flexibler.
4. Wohnmobil kaufen oder mieten: Welches Fahrzeugmodell passt zu mir?
Wohnwagen, Wohnmobil oder Kastenwagen - welches Campingfahrzeug ist das beste? Eine der wohl am häufigsten gestellten Fragen in Foren, und sie ist nicht ganz einfach zu beantworten. Denn richtig oder falsch, besser oder schlechter gibt es hier nicht. Vielmehr gilt es, aus dem riesigen Angebot das Passende für die eigenen Bedürfnisse herauszufiltern. Vor allem bei Neufahrzeugen ist der Preis hoch, gebrauchte Modelle dagegen erfordern Kompromisse bei Ausstattung oder Zustand.
Wichtige Kriterien für die Fahrzeugauswahl:
Anzahl und Alter der Mitreisenden
Art und Länge der Reise
Reiseländer und -routen
Klimazonen und Wetterbedingungen
Wunsch nach Mobilität
Art des Campens: Freistehen oder Campingplatz?
Platz- und Komfortbedürfnis
Wunsch nach Autarkie
Spezielle Anforderungen an die Schlafsituation: getrännte Einzelbetten, Stockbetten etc.
Gewichtsreserve für Ausrüstung, Kleidung, Mitreisende etc.
Führerscheinklasse
Budget für Fahrzeugkauf und -unterhalt
Ab- bzw. Unterstellmöglichkeit zwischen den Reisen
Auf CamperDays könnt ihr Campervans, Kastenwagen und größere Wohnmobile mieten – von Alkoven bis zu vollintegrierten Wohnmobilen. Wenn ihr euch also noch nicht endgültig für ein Wohnmobil entschieden habt, könnt ihr hier für euch ausprobieren, welches Modell wirklich zu euch passt. Technisch sind die Fahrzeuge gut ausgestattet und sofort einsatzbereit, gegen Wunsch könnt ihr Extras hinzubuchen, wie zum Beispiel Campingmöbel. Die Kosten für ein Mietwohnmobil liegen je nach Saison, Fahrzeugmodell und Urlaubsland zwischen 80 und 150 Euro die Nacht.
Hier ein kleiner Überblick über die beliebtesten Fahrzeugmodelle:
Kastenwagen

Perfekt für: Paare und Solo-Traveller
Mit einem Kastenwagen seid ihr besonders flexibel unterwegs, denn die Fahrzeugmaße ähneln einem klassischen Lieferwagen. Parkhäuser, enge Bergstraßen oder Ausflüge in die Stadt sind mit solch einem Camper easy machbar. Natürlich stößt da auch schnell der Raumkomfort an seine Grenzen, denn die Nasszelle ist meist sehr kompakt oder gar nicht vorhanden. Außerdem ist die Blechkarosserie oft schwächer als bei anderen Modellen und deswegen zum Beispiel nicht zum Wintercampen geeignet. Und: Der Kastenwagen ist zwar die kompakteste Variante, aber nicht immer zwingend die günstigste, sondern bewegt sich teilweise auf Augenhöhe mit anderen Fahrzeugen.
Alkoven

Perfekt für: Familien mit Kindern
Namensgebend für das Fahrzeug ist das große Bett über der Fahrerkabine. Der Vorteil: Die Nische schafft Schlafplätze, ohne Wohnraum zu verlieren. Alkoven bieten also viel Stauraum und ein klar getrenntes Wohnkonzept. Dadurch eignen sie sich wunderbar für Familien mit Kindern. Allerdings sind sie wegen ihrer Höhe auch ein bisschen anfälliger für Wind und brauchen ein gewisse Eingewöhnung beim Fahren.
Teilintegriertes Wohnmobil

Perfekt für: Paare oder Alleinreisende mit Platzbedarf
Teilintegrierte Wohnmobile sind auf Transporter-Basis aufgebaut und bieten euch ein sehr wohnliches Raumgefühl. Das Fahrerhaus bleibt als solches erkennbar, wird aber durch einen Wohnaufbau ergänzt. Dieser Wohnmobiltyp ist ein guter Kompromiss für euch, wenn euch Komfort wichtig ist, aber ihr nicht mit einem zu großen Fahrzeug durch die Weltgeschichte touren möchtet.
Vollintegriertes Wohnmobil

Perfekt für: Camping-Profis und mehrere Personen mit viel Gepäck
Vollintegrierte Wohnmobile sind die Königsklasse unter den mobilen Fahrzeugen. Sie werden nicht auf ein vorhandenes Fahrerhaus aufgesetzt, sondern vollständig neu aufgebaut. Das Ergebnis ist ein großzügiges Raumgefühl mit durchgehendem Boden, einer nahtlosen Kabine und besonders hochwertiger Ausstattung. Die fahrer- und Beifahrersitze sind meist in den Wohnbereich integriert und drehbar, die Sicht nach vorne ist durch die große Panorama-Scheibe beeindruckend.
5. Fazit: Wohnmobil kaufen oder mieten?

Ob ihr ein Wohnmobil kaufen oder mieten solltet, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Wer nur ein oder zwei Urlaube pro Jahr plant, muss abwägen, ob sich ein eigenes Wohnmobil wirklich lohnt. Denn dann steht das Fahrzeug mehr, als es fährt. Wer weniger als sechs Wochen im Jahr unterwegs ist, fährt mit einem Mietwohnmobil oft günstiger. Wer dagegen mehrmals im Jahr reist, viele verlängerte Wochenenden nutzt oder den Camper als Autoersatz nutzen möchte, profitiert von einem eigenen Mobil.
Grundsätzlich kann man also sagen: Wer Kontrolle, Beständigkeit und Planbarkeit schätzt, wird im eigenen Fahrzeug glücklich, wer Abwechslung, geringe Fixkosten und maximale Flexibilität bevorzugt, bleibt bei der Miete. Am besten mietet ihr erst einmal ein Wohnmobil, bevor ihr ernsthaft über einen Kauf nachdenkt. Jede Vermietung bietet verschiedene Fahrzeugmodelle an, sodass ihr erst einmal verschiedene Modelle austestet, anstatt euch auf ein bestimmtes Fahrzeug festzulegen.
Also: Lasst euch Zeit, fahrt ein paarmal mit dem Mietwohnmobil in den Urlaub und entscheidet erst dann, ob sich ein eigenes Wohnmobil wirklich für euch lohnt.






